Impuls 2: Kommunikation im Wandel der Zeit - Die Heilerin im Woid - Claudia Leandra König

Claudia Leandra König
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Impuls 2: Kommunikation im Wandel der Zeit

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Weder  gibt es eine gute, noch eine schlechte Kommunikationsmethode, sondern  lediglich eine funktionierende, mit der wir unsere Anliegen meistern.  Kommunikation kann nur dann auf allen Ebenen erfüllend sein, wenn der  Einzelne sich selbst, sein agieren und dessen Auswirkungen auf andere  kennt. Dies gilt als Voraussetzung für das Schaffen einer soliden Basis  um von anderen korrekt verstanden zu werden und um letztendlich das zu  erreichen, was sich der Einzelne wünscht. Nachdem der Mensch innerhalb  eines jeden Gesellschaftssystems an Kommunikation gebunden ist, ohne die  er langfristig nicht existieren kann, ist es sinnvoll, einen Blick in  die meist unsichtbaren und automatisierten Vorgänge zu werfen, die  jegliche Unterhaltung steuern noch bevor es uns auffällt. Und solange  wir weder die Technik der Telepathie (des Gedankenlesens) kennen noch  beherrschen, sind wir auf Mundgymnastik angewiesen. Aus diesem Grund  habe ich einige Brennpunkte herausgesucht, die eine Kommunikation auf  freundliche Art und Weise und auf Basis gegenseitiger Anerkennung,  Wohlwollen und Wertschätzung unterstützt.
1. Verantwortung
Verantwortung  in der Kommunikation übernehmen bedeutet, Verantwortung für das eigene  kommunikative Handeln und Nichthandeln zu übernehmen. Zudem bedeutet es, aus Worten Taten werden zu lassen und zu bedenken, dass solange noch keine Wahrheit überall vorhanden ist, auch die Meinungsbildung hinkt.  Denn ohne wahre Informationen können wir uns keine klare Meinung bilden. Neu hinzu kommt nun, ethische und moralische Werte breitflächig in die Kommunikation mit einzubinden und vorzuleben und zwar mit einem  entspannten und lebensbejahenden Verständnis.

Die Verantwortung,  ob der Empfänger die Botschaft verstanden hat liegt beim Sender. Das ist derjenige, der eine Botschaft sagt. Dieser ist dafür verantwortlich, dass der Empfänger die Nachricht auch inhaltlich und nicht nur  sprachlich versteht, denn je mehr wir Experte sind, desto schlampiger sind auch unsere Erklärungen, so dass ein Laie mit unseren Beschreibungen womöglich nichts anfangen kann. Um Missverständnisse zu  vermeiden ggf. erkundigen, was wie beim Empfänger angekommen ist.
Sender     ---------->       Empfänger (???)
  • dreh dich zum Empfänger hin und stelle Blickkontakt her
  • nutze eine Sprache und Ausdrucksweise, die er versteht
  • achte auf richtige Adressdaten (wenn per E-Mail / Post)
  • beschreibe dein Anliegen genau

2. Ebenen der Kommunikation
Die bisherigen Ebenen werden sich in ihrer Einteilung immer mehr verwischen und aufheben, denn sie sind bewertend und endeten nicht selten in der  Abwertung von loyalen Sendern und hofierte „Schauspieler“. Sie besagte: Nur etwa 10% von dem was du sagst (=Inhalt) kommt beim Empfänger an, aber etwa 40 % von dem wie du sprichst (=deine Sprache) erregt Aufmerksamkeit, jedoch etwa 50 % von dem, was von dir zu sehen ist  (=deine Körpersprache) ist entscheidend, wie du von anderen  wahrgenommen wirst. Das bedeutet, dass nicht der Inhalt, sondern die  Vermarktung der eigenen Persönlichkeit im Vordergrund stand. Als  Neutralisation galt daher bisher: Wenn wir alle blind wären und der Sender seine Botschaft durch ein sprachverzehrendes Mikrofon sprechen  würde, dann wären wir vorurteilsfreier in unserem Agieren und würden  Menschen nicht nach ihrem Aussehen, der Kleidung, Stimme, Hautfarbe,  Herkunft oder Geschlecht aburteilen. Neu ist nun, dass Menschen immer  mehr hinter die Maske sehen und die wahren Absichten eines Senders  erkennen und Ehrlichkeit fordern. Zudem ist von Bedeutung, dass das was du sagst mit deiner Körpersprache stimmig ist und nichts Gegenteiliges aussagt. Das heißt, wenn du wörtlich „ja“ sagst, aber dein Körper dazu  eine Position einnimmt, die „nein“ aussagt, dann passt da was nicht.

3. Harmonie in der Kommunikation
Harmonie, Wertschätzung und Vertrauen wird erzeugt, wenn der Gesprächspartner  dort abgeholt wird, wo er steht und eine Angleichung zwischen beiden  geschieht. Diese Angleichung kann in der Form geschehen, indem die  Körperhaltung, Gestik, Mimik „nachgemacht“ wird, das gleiche Sprachtempo benutzt wird, Auffassung geteilt wird (wenn es wahr ist) usw. Ist eine Angleichung geschehen, kann mit dem Kern des Anliegens begonnen werden, indem die Gesprächsführung aktiv übernommen wird. Förderlich wirkt sich zudem aus, wenn alle sitzen oder alle stehen, wenn ein ovaler statt eckiger Tisch benutzt wird, man schräg zueinander und nicht gegenüber  sitzt, dem Gesprächspartner eine Tasse mit warmen Inhalt und einen Stuhl mit weicher Sitzfläche anbietet.

4. Feedback
Feedback ist die Antwort auf eine Botschaft und sie nützt nur dann etwas, wenn der Empfänger etwas daraus lernen kann. Zudem ist Feedback immer etwas persönliches und individuelles. Als Voraussetzung gilt, dass sich der Zuhörer alles wertfrei anhört und sich in den anderen hineinversetzt. Folgende Sandwich-Methode ist dabei behilflich, um Wertschätzung auszudrücken und Kritik höflich anzubringen:
Lob:  Mir hat gut gefallen, dass …
Tadel:  Anregungen und Tipps zur Verbesserung geben.
Lob:  Positive Zusammenfassung machen.

Rahmen für ein wertschätzendes Feedback
Feedback-Geber: Ich-Botschaften / kurz + gleich / genau + spezifisch / keine Interpretation / -> Lösungsvorschlag bringen  
Feedback-Nehmer: sich bedanken / nicht verteidigen / nicht rechtfertigen / ggf. nachfragen / -> sich wertvoll fühlen

5. Sprach-Fallen
Hierbei handelt es sich um Wörter und Begriffe, die nicht ohne Wirkung bleiben.

Annahmen  sind Vermutungen, die wir in unseren Köpfen anstellen und dabei sind  wir sehr fleißig, denn der Großteil unserer Kommunikation läuft aufgrund von Annahmen ab. Annahmen haben jedoch ein großes Konfliktpotential, deshalb sollten wir stets die kompletten Informationen sagen und nicht  einfach Teile davon weglassen.
Vorannahmen unterstützen oder blockieren das Gesagte, daher sorgsam einsetzen: wenn/dann,  entweder/oder, noch nicht, eigentlich, Zeitangaben etc. Die Begriffe  „kann“ und “versuche“ wirken dabei explosiv. Beispiele: „Kannst du bitte den Stift aufheben“ zielt auf das Können und nicht auf das Tun ab, daher besser: „Hebe bitte den Stift auf.“ „Versuche bitte das nächste  Mal pünktlich zu kommen“ hängt im Versuch fest, daher besser: „Komme das nächste Mal bitte pünktlich.“
Glaubenssätze sind Sätze, von  denen wir überzeugt sind, sie haben nichts mit der Realität zu tun. Deshalb sollten wir sie stets auf ihre Notwenigkeit hin überprüfen und ausmisten, denn negative Glaubenssätze wie z.B. „das schaffe ich nie“,  „ich bin dumm“ blockieren. Besser positive Glaubenssätze nutzen als Unterstützung wie z.B. „wir schaffen das“, „zusammen sind wir stark“.
Resonanz  wird am meisten unterschätzt und bedeutet, dass wir das zurückbekommen, was wir ausgestrahlt haben. Dazu zählt auch unser Denken und Fühlen.
Projektion  ist ein Phänomen, indem wir etwas, das wir in uns haben auf andere  werfen (also projektieren) und vorgeben diese Person hätte das – das ist eine Ablenkung. Beispiel: Angenommen wir sind unzuverlässig und versuchen einer anderen Person das vorzuwerfen, weil wir es an uns  selbst nicht wahrhaben wollen.
Sensible Wörter sollten sorgfältig verwenden werden, um keine ungewollte Reaktion auszulösen:

ICH Nichtnutzung  führt zu Verzerrungen. Signalisiert Verantwortung über das Gesagte. Zeigt klare Abgrenzung, wer gemeint ist. Macht klare Aussage, wer etwas möchte bzw. hinter wem steht.
DU Wirkt am Satzbeginn oft als  Anklage. Missverständnisse sind möglich, wenn dabei die Verantwortung  abgegeben wird. Besser „ich“ einbauen zur Vermeidung von Abwertung. Z.B.  „Ich bin der Auffassung, dass du …“  
SIE / ES / MAN / WIR Führt zu Verwechslung, falschen Annahmen und in die Jammerfalle, wenn nicht bekannt ist, wer damit genau gemeint ist. Verantwortung wird ggf.  abgegeben.
ABER / ALLERDINGS Führt zu Abwertung des zuerst Gesagten.
JA / NEIN Eine klare Aussage ist notwendig für verbindliches Agieren.
Konjunktiv  Konjunktive Wörter (z.B. solltest, könntest, würdest) bedeuten in der Frauensprache verbindliche Anweisung und in der Männersprache unverbindliche Anweisung.
  
6. Wahrnehmungspositionen
Wahrnehmung  ist das, wie wir Informationen aus unserer Umwelt aufnehmen. Wir nehmen unsere Umwelt mit unseren Sinnen wahr und sehen, hören, riechen oder  fühlen etwas. Neu hinzu kommt nun „wissen“, d.h. wir sind in einer  Situation und wissen einfach was da gerade abläuft und zu tun ist ohne es zu sehen etc. Die Wahrnehmungsposition sagt uns dabei, aus welcher emotionalen Position heraus wir automatisch die Informationen aufnehmen  und wann es empfehlenswert ist, sie zu wechseln.
assoziiert (innerhalb einer Situation)   <---------->    dissoziiert (außerhalb einer Situation)     

Assoziierte Menschen sind gefühlvoll, offen und direkt und sie sind Mitspieler. Sie  haben eine intensive Erlebniswelt, können sich gut ihr Ziel vorstellen und sich in andere Menschen hineinfühlen, da sie sich mitten im  Geschehen empfinden. Das ist vorteilhaft bei persönlichen Gesprächen mit anderen. Bei emotional anspruchsvollen Situationen, Abgrenzungsproblemen oder um sich einen Überblick zu verschaffen  empfiehlt es sich, in die dissoziierte Position zu wechseln, damit wir  besser mit ihnen umgehen können und uns somit aus der Situation  herausziehen können (d.h. innerlich einen Schritt zurückgehen und die  Situation aus der Ferne betrachten).
Dissoziierte Menschen  empfinden weniger und wirken dadurch distanziert und sachlich und sie  sind Beobachter. Menschen, die von Natur aus zu diesem Typ zählen, sollten je nach Thema in die assoziierte Position wechseln um sich ein  Bild davon zu machen, wie es ist in der Situation selbst zu stecken und nicht nur von außen darauf zu schauen. Wer gut dissoziieren kann, kann  besser mit extremen Situationen umgehen und Lösungen finden und lässt  sich nicht so von den Schwierigkeiten runterziehen.

7. Perspektivenwechsel
Perspektiven sind Möglichkeiten, die wir bei unseren Themen haben. Dabei fallen wir  gewohnheitsmäßig in unser altes Denkschema und haben meist nur eine  Möglichkeit als Lösung unserer Themen parat. Durch einen Wechsel unserer  Perspektive erhalten wir eine Vielzahl von Sichtweisen und lernen so,  andere besser zu verstehen.

Betrachte dein Thema z.B. aus folgenden Perspektiven:
  • Aus der Sicht deiner Partnerin oder deines Nachbarn
  • Aus der Sicht eines Rentners oder Arbeitssuchenden
  • Aus der Sicht von Menschen aus Industrieländern/Nicht-Industrieländern
  • Aus der Sicht wenn du 10 Jahre älter oder jünger wärst
  • Aus der Sicht deines besten Freundes …

Erst  wenn wir die Perspektive unseres Gesprächspartners verstanden haben, können wir in die gleiche Richtung blicken und nicht aneinander vorbei und nur auf den eigenen Vorteil gerichtet.
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